Hätte ich Captain Jack Sparrows Kompass würde er sich wohl die ganze Zeit nur drehen. Kann sich Kopf und Herz nicht einig sein? Ich wollte es doch eigentlich einfach haben.
Autor: Mutzl
Ich wünschte das Leben wäre einfacher.
Mache ich das für mich oder für ihn?
Mein Zeitvertreib auf der Arbeit ist es mir vorzustellen ich bin ein Überlebender einer Apokalypse und dass ich nach einigen Jahren wieder bei meiner herunter gekommenen Arbeit vorbei komme und mich an genau diesen Moment erinnere, anhand der Sachen, die ich fallen lassen würde, wenn jetzt die Apokalypse ausbricht.
Ich hasse Menschen, die nicht rational handeln können und immer Stimmungsabhändig sind. Ich lasse mich auch gerne von meinen Launen leiten aber ich trage das größtenteils nicht nach aussen.
Chef ist sauer und zieht alle anderen mit runter und meckert einfach über alles, was ihm in die Hände fällt, auch wenn das gestern noch in Ordnung war; oder meckert über Sachen, die er selber nicht besser macht. Ist er nicht in der Vorbildfunktion?
Aber ich bekomme dann als Feedback, dass man mich nicht einschätzen kann. Man weiß nicht, wann ich ein schlechten Tag habe. Entschuldigung, wenn ich professionell an die Sache gehe und mir nichts anmerken lasse.
Man ist mal einen Moment unkonzentiriert, das passiert. Aber wem hilft das sich über so Kleinigkeiten aufzuregen?
Und plötzlich prasseln alle Erinnerungen, in denen ich abgelehnt werde auf mich ein und ich fühle mich wieder mal nirgendwo dazu gehörig.
Wo ist mein Platz in der Welt? Wo gehöre ich hin?
Jede Kritik und jede Art von Ablehnung lässt mich kleiner und kleiner werden. Ich möchte nur noch verschwinden.
Wenn man so die Gedanken schweifen lässt und an manche Situationen, Emotionen oder Worte denkt, die einen so im Laufe der Zeit geprägt haben und die Personen, die das eventuell ausgelöst haben auch wenn es für einen ein unbekannter Mensch war, da fragt man sich schon ‚wessen Leben habe ich vielleicht schon so beeinflusst?‚
Ich würde zu gerne wissen, bei wem ich alles ein prägenden Eindruck hinterlassen habe und wer so noch an mich denkt, trotz weg bleibendem Kontakt und welche Emotionen das auslöst. Was wird über mich dabei gesprochen?
Er/Sie ist in einer anderen Welt
Aber was bedeutet das? Wir sind doch alle hier, oder?!
Jeder hat unterschiedliche Wahrnehmungen und manchmal verschwindet man eben. Mit den Gedanken. Ist es nicht wichtig seine eigene Welt zu haben; etwas, was man nur selber versteht. Schöner ist es, wenn man in dieser Welt nicht alleine ist und zusammen abtauchen kann!
Oder ist es ein Zeichen dafür, dass man mit seinem echten Leben unzufrieden ist?
Aber in erster Linie sollte man niemals vergessen, dass ein Gegenüber die Situation vielleicht anders wahr nimmt und empfindet!
Und dann kam diese eine Person und ich sehe mein Leben aus einem völlig neuen Blickwinkel. Viele Ansichten in mir haben sich um 180 Grad gedreht. Werte müssen neu überdacht werden.
Wenn man in einer Menschenmasse läuft bleibt man nicht einfach stehen! Warum kapiert das niemand? Man bleibt auf der Autobahn ja auch nicht einfach stehen. Gosh! Das nächste mal trete ich einfach in die Kniekehlen; verdient!
Sie sitzt an der Bar, es ist grad mal 14 Uhr aber trotzdem gönnt sie sich in ihrer Mittagspause einen Longdrink.
In ihrer rechten Hand dreht sie eine Visitenkarte. So klein und nur wenige Buchstaben, aber es kann so viel bedeuten; eine neue Zukunft oder doch nur eine Drohung. Für sie könnte es aber auch eine herbe Enttäuschung sein, mit anschließender Erfahrung, aber ist sie das Wert?
Sie legt die Karte vor sich auf den Tresen und schaut zum Fenster raus, dann nimmt sie ein großen Schluck. Sie hat sich entschieden.